Landtagsabgeordnete Karina Fissmann zu Besuch beim Forstamt Hessisch Lichtenau
Hessisch Lichtenau. Die Landtagsabgeordnete Karina Fissmann erkundete im Rahmen ihres Praxistags die Wälder des Hessischen Forstamts Hessisch Lichtenau, um sich aus erster Hand über den Zustand und die Arbeit der Forstverwaltung zu informieren. In einer informativen Gesprächsrunde mit Forstamtsleiter Matthias Dumm und Revierförster Peter Bornmann, konnte sich die heimische Politikerin direkt ein Bild über die Arbeit vor Ort machen. „Wir betreuen rund 20.000 Hektar Wald, der in 12 Revierförstereien aufgeteilt ist“, berichtete Dumm, der insgesamt 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
„Unser Wald ist geprägt durch die Buche, die Fichte, die Eiche und die Lärche. Es ist sinnvoll, diese Mischwälder mit anderen Baumarten wie der Douglasie anzureichern, die viel klimaresistenter sind als heimische Nadelgehölze. Dies wird jedoch durch die FSC-Zertifizierung zurzeit deutlich eingeschränkt“, so Dumm weiter, der in seinen Wäldern auch die Folgen von Dürre, dem Sturm Frederike und dem starken Schädlingsbefall sieht.
Neben dem Waldbau spiele auch der Naturschutz im Forstamt eine wichtige Rolle. Von besonderer Bedeutung sei neben der Pflege von Naturschutzgebieten zum Beispiel auch der Luchs und einzigartige Pflanzen. „Für diese haben wir die Artenpatenschaften übernommen und fördern diese mit gezielten Maßnahmen“, berichtete der Forstamtsleiter der Landtagsabgeordneten.
Doch wie in allen Forstämtern in Hessen habe man auch hier mittlerweile mit Personalmangel zu kämpfen. Allein das nachhaltige Pflegen und Schützen der Wälder nehme schon viel Zeit in Anspruch. Durch die groben Auswirkungen des Klimawandels seien die Aufgaben allerdings um ein Vielfaches gestiegen, erläuterte Dumm der heimischen Politikerin.
„Die Aufgaben der Forstämter sind sehr vielfältig und von großer Bedeutung für Mensch, Tier und Natur. Befallene Bäume aus dem Wald zu holen und neue Bäume zu pflanzen ist nur ein kleiner Teil des Tätigkeitsfeldes. Daher ist es jetzt und in Zukunft umso wichtiger, dass Hessen-Forst personell gut aufgestellt ist – quantitativ, aber auch qualitativ“, merkte Karina Fissmann an, die gemeinsam mit der SPD-Fraktion einen Pakt für den Wald fordert. Ein 12-Punkte-Plan zum Schutz der Wälder vor dem Klimawandel, wie von der Hessischen Landesregierung kürzlich beschlossen, sei kein Gesamtkonzept für den Wald der Zukunft, bemängelte Fissmann das zögerliche Agieren in Wiesbaden.
Stattdessen solidarisiere sich die SPD-Fraktion mit den Forderungen der IG Bauen-Agrar-Umwelt, die 200 zusätzliche Stellen bei HessenForst zur Wiederaufforstung fordert.
„Auch ohne den Klimawandel wird es Jahrzehnte dauern, bis der hessische Wald aufgeforstet ist. Dafür brauchen wir gutes Personal“, so Fissmann weiter, die eine Ausbildungs- und Einstellungsoffensive fordert, damit die kommenden Aufgaben bewältigt werden können.