„Gesunde Vielfalt hat wieder Zukunft“

Karina Fissmann informiert sich auf dem Hof von Dörte und Günter Hufmann in Oberellenbach über das regionale Angebot der Solidarischen Landwirtschaft.

Karina Fissmann zu Besuch bei der Initiative „Solidarische Landwirtschaft Oberellenbach“

„Die Lebensmittelskandale mit Gammelfleisch, Dioxin-Eier oder Schimmel-Mais bringen immer mehr Menschen dazu, Gemüse und Fleisch direkt beim Bio-Bauern zu kaufen. Das Interesse an alternativen Wirtschaftsformen ist gestiegen.“ Dies sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Karina Fissmann nach einem Besuch der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) auf dem Hof von Dörte und Günter Hufmann in Oberellenbach.

„Wir versorgen in unserer sechsten Anbausaison mittlerweile 200 Kunden das ganze Jahr über mit frischem regionalem, saisonalem und ökologisch angebautem Gemüse. Die Teilnehmer unserer Solidarischen Landwirtschaft kaufen Ernteanteile,“ erklärt Dörte Hufmann das Konzept. In guten Jahren gäbe es mehr, in schlechten Jahren weniger Gemüse. Ein kleiner Anteil (79 Euro monatlich) solle für zwei Personen reichen, ein großer für vier (107 Euro). Wer etwas nicht mag, könne sich in der Tauschkiste stattdessen etwas anderes nehmen, so Hufmann weiter.

„Bio ist nicht gleich bio: Öko-Äpfel aus Neuseeland im Supermarkt haben mit Umweltfreundlichkeit wenig zu tun“, betonte die SPD-Politikerin, die vom Konzept der Solawi überzeugt ist.

„Während bei den Großbetrieben der exportorientierte Raubbau voranschreitet, haben die kleinstrukturierten Betriebe in der Region die Möglichkeit für einen Generationsumbruch. Sie müssten sich vernetzen, auch digital, Gemeinschaften bilden und sich bestenfalls absprechen, wer welche Sparte bedient“, ergänzte sie. So habe gesunde Vielfalt auf dem Land wieder Zukunft.

Außerdem seien die Landwirte der Solawi aufgrund der im Voraus gezahlten Beiträge unabhängig von Preisschwankungen oder Ernteausfällen. In den Kisten, die die Mitglieder jede Woche abholen können, liegen Produkte der Saison. So gebe es beispielsweise im März keine Äpfel mehr. „Den Solawi-Mitgliedern geht es um umweltfreundliche, kurze Transportwege. Sie wollen vermeiden, dass Lebensmittel weggeworfen werden“, hob Karina die positiven Seiten der Solawi hervor.