„Hätte mir mehr Engagement vom Land gewünscht“

Bürgermeister Alexander Wirth zu Gast im Umweltausschuss des Hess. Landtages

WIESBADEN/WILDECK. Zur heutigen Debatte im Landtags-Umweltausschuss zum
Thema „Sanierung der Altlasten in Richelsdorf“ war Wildecks Bürgermeister Alexander
Wirth extra nach Wiesbaden gereist. Die von der SPD-Landtagsfraktion erarbeitete
umfangreiche Anfrage ergab einige interessante Ergebnisse für die betroffenen
Bürgerinnen und Bürger. Demnach gehe man laut Umweltministerium von 14 zu
sanierenden Richelsdorfer Grundstücken, mit einer Gesamtsanierungsfläche von
5.800 Quadratmetern, aus. „Es wird landesseitig mit einem Kostensatz von gut 100
Euro pro Quadratmeter gerechnet. Das macht insgesamt rund 600.000 Euro. Die
Böden müssten dabei zur kompletten Sanierung bis zu einem halben Meter Tiefe
ausgetauscht werden“, verdeutlichte die SPD-Landtagsabgeordnete Karina Fissmann.
Für den Ersatz des Mutterbodens sei mit 20 Euro pro Quadratmeter bzw. 40 Euro pro
Kubikmeter kalkuliert worden. „Sollte die Gemeinde Wildeck diesen Boden kostenlos
zur Verfügung stellen, bedeute dies ein Volumen von allein 120.000 Euro. Zudem
rechne das Umweltministerium mit Planungskosten von bis zu 75.000 Euro, die
landesseitig übernommen würden. Weitere Kosten, wie die landesseitig zur Verfügung
gestellten Container zur Beförderung auf die Halde, kämen hinzu“, so die SPD-Landtagsabgeordnete weiter.

„Zudem hatte CDU-Landrat Dr. Michael H. Koch ein Volumen von bis zu 250.000 Euro
kreisseitig aus dem Kreisausgleichsstock öffentlich angekündigt. Mittel aus dem
Landesausgleichsstock hatte Ministerin Priska Hinz hingegen ausgeschlossen“, sagte
Fissmann, die der Meinung ist, dass hier mit verschiedenem Maß gemessen wird. „Die
Richelsdorfer müssen letztlich selbst in die Tasche greifen. Hingegen bei Investitionen
für Sportstadien oder bei der Beseitigung von Umweltschäden greift das Land Hessen
mit dem Landesausgleichsstock in die Finanzierung ein“, merkte Fissmann an.

Bürgermeister Alexander Wirth fuhr mit der Erwartung nach Wiesbaden, landesseitig
weitere finanzielle Unterstützung zu erhalten. „Die Landesregierung hätte sicherlich
auch hier mehr Möglichkeiten, aber das scheint dann nicht gewollt zu sein. Denn mit
wenig Geld, kann viel erreicht werden“, erklärte der Wildecker Bürgermeister.