Die Herausforderungen mit der Aufnahme und Erstversorgung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine war Anlass eines Besuchs der beiden Landtagsabgeordneten Karina Fissmann und Knut John bei dem Vorsitzenden der Eschweger Tafel e.V., Hans Liese.
Die Tafel Eschwege e.V. versorgt regelmäßig ca. 400 bedürftige Menschen im Werra-Meißner-Kreis (Altkreis Eschwege) mit Lebensmitteln. Dazu gehören Bürgerinnen und Bürger mit kleiner Rente sowie Menschen, die Grundsicherung oder Leistungen nach dem SGB II vom Jobcenter erhalten.
„Wir haben jetzt schon eine Warteliste von über 80 Personen, die auf unsere Hilfe setzen, ohne die neu angekommenen Ukraine Flüchtlinge. Trotzdem ist es uns gelungen, 80 – 100 Ukrainer mit einer Erst-Verpflegung zu unterstützen und zusätzlich bei der Tafel aufzunehmen. Da sich aber täglich bis zu 10 neue Flüchtlinge bei uns melden und um Hilfe bitten, wissen wir nicht, wie wir dies weiterhin leisten können,“ so Hans Liese.
„Bund, Land, Kreis und Kommunen sind hier gefordert, schnell und unbürokratisch zu helfen,“ so Karina Fissmann. „Dabei setzen wir nicht nur auf finanzielle Unterstützung, sondern insbesondere auf eine schnelle Bearbeitung der Anträge auf Grundsicherung bzw. nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.“
Und Knut John ergänzt: „Ebenso gilt es kostenfreie Sprachkurse in ausreichender Zahl anzubieten, Berufsabschlüsse anzuerkennen, KiTa-Plätze zu schaffen und damit die Integration in den Arbeitsmarkt und raus aus der Sozialhilfe zu ermöglichen. Viele UkrainerInnen sind gut ausgebildet und könnten helfen, den Fachkräftemangel insbesondere im Bereich der Sozialen Arbeit zu decken.“
„Viele der geflüchteten Menschen würden länger bei uns im Kreis bleiben, deshalb seien langfristiges Denken und strategisches Handeln erforderlich“, so Hans Liese. Die Tafel freue sich aber – anders als ein Unternehmen – über jeden Kunden, den sie verlieren, weil er ihre Unterstützung nicht mehr benötige.